Männlein oder Weiblein?

Erfahrene Züchter wissen, dass bei Jungtieren noch keine geschlechtsspezifischen Merkmale ausgeprägt sind. Und eine Chromosomenuntersuchung zur Ermittlung des Geschlechts ist bei Schildkröten nicht möglich, da das Geschlecht nicht durch die Geschlechtschromosomen determiniert ist, sondern durch die Bebrütungstemperatur der Eier.

Im erwachsenen Alter besteht ein Geschlechtsdimorphismus: Beim männlichen Tier ist der Schwanz breiter und länger, Weibchen besitzen dagegen einen kurzen Schwanz mit schmaler Schwanzbasis.

Männliches Prachtexemplar einer Aldabra-Riesenschildkröte auf Mauritius (links) und das weibliche Gegenstück (rechts).

Der Bauchpanzer (Plastron) des Männchens ist nach innen gewölbt. Das gibt dem Männchen beim Deckakt einen besseren Halt.
Es bestehen zudem geschlechtsspezifische Größenunterschiede. Bei Landschildkröten sind die Männchen größer, bei Wasserschildkröten sind die Weibchen größer.


Der Eintritt der Geschlechtsreife findet bei klein bleibenden Arten wie die  Moschusschildkröte  nach 2 bis 3 Jahren statt, bei vielen Spezies wie den Europäischen Landschildkröten nach 5 Jahren, und bei großwüchsigen Schildkröten nach mehr als 15 Jahren.
Das Erreichen der Geschlechtsreife hängt übrigens nicht mit dem Alter zusammen, sondern tritt bei einer bestimmten Körpergröße ein. Das Wachstum der Reptilien ist abhängig von äußeren Einflüssen wie Umgebungstemperatur und Futterangebot. Übermäßige Fütterung, Haltung bei hohen Temperaturen und fehlende Winterruhe (Hibernation) führen zu einer beschleunigten Geschlechtsreife.

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