Gicht ist wohl die wichtigste Stoffwechselerkrankung – neben MBD – von Reptilien. Bei Schlangen zählt Gicht sogar mit zu den häufigsten Todesursachen. Die Erkrankung wird vor allem bei Reptilien angetroffen, die sich in menschlicher Obhut befinden, tritt aber auch bei wildlebenden Tieren auf. Selbst bei Tyrannosaurus rex hat man eine entsprechende Symptomatik gefunden, kann eine Gichterkrankung allerdings letztlich nicht beweisen.
Beim Menschen ist die Gicht eine Fehlfunktion des Purinstoffwechsels, bei Reptilien sind die Verhältnisse anders. Man unterscheidet die primäre und eine sekundäre Gicht. Bei Menschen macht die primäre Form, die auf Enzymdefekten beruht, ca. 90 % aller Fälle aus. Die sekundäre Form wird durch ein vermehrtes Aufkommen von Nukleinsäuren, wie z.B. bei chronischen Nierenerkrankungen und Leukämien verursacht.
Reptilien, die von Menschen gehalten werden, leiden oft unter Gicht aufgrund von Haltungs- und Fütterungsfehlern. Insbesondere wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, kann das zu einer Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut führen. Werden dann Harnsäure und harnsaure Salze in Organen und Gelenken abgelagert, entwickelt sich die Gichterkrankung.
Folgende Ursachen können bei Reptilien zu einer Gichterkrankung führen:
Das Foto zeigt typische Gichtnieren, bei denen die Gichtknoten stecknadelkopfgroß und gut sichtbar sind.
Tierarztpraxis Dr. Renate Lorenz
Oberhofer Weg 68(030) 711 63 57